Voyeurcup 2001 Fortsetzung


Wir setzten erstmals Marik aus unserer Jugend- und Nachwuchsabteilung über ein ganzes Spiel ein, der sich bewährte und stolz das gelbe Hemd mit der bekannten Nummer trug. Theo schoss sein erstes Voyeurcuptor. Daneben trugen sich noch Heiko und mit zwei Treffern Yanni in die Torschützenliste ein.
Unterstützt von einigen sehr schwach isotonischen Kaltgetränken beobachteten wir ein langweiliges torloses Spiel zwischen Tusnelda und FC Bimmel. Für uns hieß das, wenn wir weiterkommen wollten, dass man im letzten entscheidenden Gruppenspiel die Bimmel schlagen mußte, weil davon auszugehen war, dass sie die Frauen höher als 4:0 schlagen konnten, was das aus für uns bedeutet hätte. Sogleich kam die Diskussion auf, ob wir nicht doch mit voller Konzentration gegen die Frauen hätten spielen sollen und energischer auf mehr Tore hätten drängen sollen. Ein Anzeichen leichter Nervosität, dem jedoch von den erfahreneren Leipziger mit gelassener aber ausgesprochen starker mentaler Einstellung begegnet wurde. Es heißt, die Leipziger braucht den Druck des Siegen- oder Punkten müssens, um richtig in Fahrt zu kommen. Also lautete die neue Parole: wir schlagen die Bimmel! Schluß Aus Fertig!
Im besten Spiel der Leipziger des Tages schlug man also die Bimmel mit 1:0, dank der Kopfballhoheit im Sturm, woraus zwangsläufig das Siegtor durch Franz folgte. Ohne Carlos wäre allerdings kein Sieg herausgesprungen, der durch gekonnte Rettungstaten den Vorsprung wahrte. Die sichere Abwehr der Leipziger wollte wohl, dass Carlos etwas von seinem Können zeigen konnte, vielleicht schon mit einer gewissen Vorahnung, was da noch kommen sollte.
Die Sissys errangen im letzten Gruppenspiel ein bravouröses 0:5 gegen Tusnelda. Damit waren Tusnelda und wir weiter, Die Sissys und Bimmel im Schattencup. Nun ging es darum durch vitaminreiche Getränke den Wasser- und Hopfenhaushalt des Körpers auf ein voyeurcupgemäßes Niveau zu heben, sich mental auf den kommenden Tag einzustellen und noch ein wenig mit dem Nachwuchs zu kicken. Während letzterem passierte das für den Samstagabend und Sonntag unglückliche Ereignis. Carlos knickte beim Spiel mit den eifrigen Kids um, was zuerst nicht so schlimm erschien. Wir räumten zusammen, tranken noch ein letztes Bier auf dem Nachhauseweg, wuschen uns kiloweise Sand und Schweiß von der Haut und trafen uns zum kulturellen Abendprogramm in Saarbrücken. In ansonsten eher ungewohnter Umgebung am Sankt Johanner Markt kamen wir zusammen und es gab eigentlich nur ein Gesprächsthema. Carlos war so unglücklich umgeknickt, dass er weder am kulturellen Abendausklang, was schon recht erstaunlich ist, teilnehmen, noch, was unglaublich ist, am Sonntag auf dem Platz antreten können würde. Das Carlos das Herz der Mannschaft und des gesamten Kults um die 52 ist, wird von niemandem angezweifelt, ebensowenig das er einer wenn nicht gar der beste Torwart des gesamten Voyeurcups ist. Robin entgegnete den letzten Ungläubigen, dass Carlos sonntags auf keinen Fall spielen könnte, und nahm ihnen alle Hoffnung. Nachdem dieser erste Schock heruntergespült wurde, mussten die ersten konstruktiven Versuche gestartet werden, irgendeinen anderen Mitspieler als den geeigneten Torwart auszuwählen. Niemand konnte überzeugt werden und so verlor man sich in den ewigen ausweglosen Kreisen, dass Carlos vielleicht doch noch irgendwie fitgespritzt, geklont oder auf einem Bein im Tor stehen könnte. In dieser ausweglosen Stimmung kamen die quasi religiösen Züge der Leipziger 52 zum Ausdruck. Es wurde bei allen immer klarer in dieser dunklen Stunde, dass wir die Torreichen Sieben auch ohne Torwart besiegen würden. Die Torreichen Sieben sind, um das klar herauszustellen, nichts weniger als die Cupsieger der letzten beiden Jahre. Aber irgendwie wurde diese mentale Strategie, auf jeden Fall und egal unter welchen Umständen die Siebener zu besiegen, so stark, dass wir uns gar nicht mehr darum kümmerten, wer denn nun im Tor würde spielen können. Abends trafen wir noch einige Siebener, die es für ein taktisches Spielchen hielten, als wir erzählten, dass Carlos nicht spielen kann. Doch es war Fakt.
Nach kurzer Nacht kamen wir Sonntag morgens etwas niedergeschlagen auf dem Platz an der Schafbrücke an. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht unter den befreundeten Mannschaften und das Spiel gegen die Siebener rückte näher. Kurzentschlossen fragten wir Martin (Mond) von KfK Meier die neben uns campierten, ob er nicht für Carlos im Tor spielen könnte. Er sagte zu und die Meiers um Helge hatten auch nichts dagegen. Da die Statuten des Voyeurcup den Einsatz eines Spielers einer anderen Mannschaft untersagt, mußte unsere juristische Abteilung noch ein Verfahren ausknobeln. Heraus kam, dass wir die Siebener fragen sollten, ohne die Tournierleitung zu unterrichten. Die Siebener stimmten sofort zu, wofür ihnen hiermit gedankt sei. Carlos traf dann auch bald ein und er konnte die gute Nachricht verbreiten, dass er sich "nur" den Fuß geprellt hatte und keinen Bänderabriß oder ähnliches zu erleiden hatte. Mit etwas mulmigen Gefühl feuerte er uns an und bestärkte uns darin, die Siebener einfach zu schlagen. Trotzdem waren wir nervös, legten aber ein aussergewöhnlich gutes Spiel hin und bezwangen die Siebener verdient, wie auch sie zugeben mußten mit 1:0. Der mal wieder auf dem ganzen Tournier herausragend gut spielende Robin erzielte den Siegtreffer. Mond konnte einige wenige mal beweisen, warum wir ihn ausgewählt hatten und unsere Freude nach dem Sieg war groß. Super gespielt, verdient gewonnen, was uns von allen Seiten bescheinigt wurde und den Vorjahrssieger rausgekickt. Es konnte weitergehen!
Doch wir mußten warten, warten und nochmals warten. Neben den anderen Achtelfinalspielen wurde zunächst der Schattencup und der Loosercup (für die Verlierer aus dem Schattencup) in voller Länge ausgetragen. Dazu kam noch die Mittagspause, was so etwa 4-5 Stunden warten ergibt. Unter Mitleidsbekundungen, die wir nicht gebraucht hätten, wurde uns der Viertelfinalgegener zugelost: 7 to 9. Eine Mannschaft von der Gerüchte im Umlauf waren, dass sie mit Saar 05 Spielern und mit einigen Tennisspielern angetreten ist. Was solls, dachten wir uns, die schlagen wir genauso wie die Siebener. Doch es kam anders. Die lange Warterei hatte die mentalen und körperlichen Kräfte vor dem entscheidenden Ereignis, dem Viertelfinalspiel, abgebaut und so war unsere Vorbereitung nicht ideal, zumal man alle halbe Stunde hörte, dass wir gleich dran seien und es dann doch nochmal 2 Stunden dauerte. Trotz ansprechender Leistung und kämpferisch hervorragendem Spiel unterlagen wir gegen die Tennisärmligen-Falschzahlenverkünder klar mit 3:0. OK ein etwas anderer Spielverlauf hätte es mit etwas Glück geben können, wenn der unberechtigte Siebenmeter zum 2:0 nicht gegeben worden wäre. Sei's drum. Wir waren gegen den späteren Turniersieger ausgeschieden, der in einem nur noch von wenigen Zuschauern stattfindenden uninteressanten Finale auch dort klar gewann. Wieviel gegen wen weiss niemand mehr. Ist auch so egal wie Wimbledon.
Wir fragten uns, ob die Siebener es nicht geschickter angestellt hatten als wir, denn sie konnten nach dem Ausscheiden direkt weiter Fußballspielen und noch einige Spiele im Schattencup bestreiten und mußten nicht so endlos warten wie wir. Etwas gefrustet konnte man sich über die Zeit retten, in dem man KfK Meier zuschaute, wie sie reihenweise Chancen vergaben und erst im fünften Spiel oder so ihr erstes Tor schossen. Helge war denn auch entsprechend frustriert und stellte einen Wechsel zur Leipziger 52 in Aussicht. Diese Anfrage unterstrich er später auf dem Schiff, - wo die Leipziger klar das Wettsingen gegen die Toten Hoden und die Ponderosa verlor - und man wird sehen, ob er nächstes Jahr wieder mit einem Gelben Hemd auflaufen wird und was aus den, doch um Helge aufgebauten Meiers wird, die doch spielerisch so stark sind, dass sie eigentlich den Cup gewinnen könnten, - nächstes Jahr beim Voyeurcup.
Wie man sieht habe ich noch keine Fotos vom 2001er Voyeurcup und würde mich freuen, bald ein paar für alle reinstellen zu können.




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