Die Geburt der Leipziger 52 aus dem kollektiven Geist von Gläubigern des Fußballs


Ein Gespräch mit Michael B zur Entstehung der Leipziger 52

Drei Studenten, ein Gedanke: eine gemeinsame Wohnung sollte es sein. Es geschah im Jahre 1987 - Thomas F, Michael B und Michael S wollten ihre Kochtopfideen, Putzphilosophien und Trinkgewohnheiten zusammenschmeißen. Damals war es in Saarbrücken sehr schwer, eine Wohnung zu finden. Die drei trafen sich oft in der Leharstraße, um von den wenigen annoncierten Wohnungen einige geeignete auszuwählen. Fast wurde eine Wohnung in der Lebacher Straße in der Nähe der Shelltankstelle, später sehr wichtig für die Leipziger 52 als Energielieferant, zum Domizil. In einem dieser großen Wohnblocks hätte die GründungsWG der Leipziger damals also unterkommen können, wenn ihnen das Viertel gefallen hätte und die Lebacher Straße nicht zu gross und zu laut gewesen wären. Heute erscheint es unvorstellbar, wenn jemand 112!, 112!, 112! rufen würde, oder es eine Mannschaft gäbe, die sich Lebacher 112 nennen würde, denn allen, nicht nur den 52ern selbst, ist doch mitlerweile klar, dass die Magie nur von der 52 ausgehen konnte. Folglich trug es sich zu, dass es nur in dieser einen Wohnung unterm Dach im Westen Saarbrückens geschehen konnte. Nach ermüdender Wohnungssuche ging plötzlich alles ganz schnell. Michael B kam mit Fieber für etwa eine Woche ins Krankenhaus. Als Thomas F und Michael S ihn dort besuchten, lobten die eine Wohnung, die womöglich gar zu beziehen wäre. Sie brachten den Mietvertrag - den der selige und allseits geschätzte Dr. Alfons Paulus als Vermieter vorsah - ins Krankenhaus. Michael B unterschrieb in blindem Vertrauen. Sicher schon ein Indiz auf das spielerische Verständnis auf dem Platz, das die 52er bis heute auszeichnet. Die Strasse weckte bei Michael B zuerst keine Gefühle des Vertrauens, aber als er das erste mal das Haus sah, wuchs die Zufriedenheit. Ein schönes altes Haus mit Substanz. Sie gingen durch die stets offene Tür die zwei drei Stufen der Treppe hoch und schauen auf das an die Wand angebrachte Grüß Gott! Das hinterließ sofort mächtig Eindruck. Drei Monate lang wurde die Wohnung unterm Dach grundsaniert. Unter Mithilfe von Carlos G. Neben der Eingangstür zur Wohnung befand sich auf dem Treppenabsatz noch eine Tür, hinter der sich ein Zimmer verbarg, in das Carlos G nach kurzen Verhandlungen mit dem Vermieter einzog, obwohl er eigentlich zuvor immer gesagt hatte, er wolle lieber alleine wohnen. Und schließlich war es Carlos, der für die 52 von eminenter Bedeutung wurde. Unser Schicksal - ein Blatt im Wind.


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